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Kommunalorange

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Lesezeit: 1:00min | Deutscher Ordnungssinn: Das klassische Kommunalorange ist die deutsche Farbe der Reinigung.

Der Begriff Kommunalorange ist eine Erfindung von mir, dachte ich immer, bis ich herausfand, dass es ihn schon lange als Bezeichnung für das typische Orange von Kommunalfahrzeugen und Baustellen gab. Kommunalorange (in Deutschland als RAL 2011 Tieforange registriert) ist ein interessanter Fall, weil die Farbe nicht von einem bekannten Gegenstand oder einer kreativen Marketingerfindung abgeleitet ist, sondern aus dem Zweck geboren wurde, den Verkehr vor Fahrzeugen wie Müllsammlern oder Straßenkehrern zu warnen.

Die Zuweisung von Kommunalorange ist also keine ästhetische, sondern eine praktische. Rot wurde bereits Ende der 60er Jahre von den Feuerwehren bei der Suche nach einer Signalfarbe für Kommunalfahrzeuge verwendet. Doch im Laufe der Jahre wurde das Kommunalorange als zweite Wahl zu einer eigenständigen Einheit mit sichtbarer Bedeutung für das Straßenbild.

Es gäbe nicht mehr viel zu sagen, wenn sich das Kommunalorange nicht im Laufe der Jahrzehnte farblich verändert hätte. Das klassische Kommunalorange ist leicht gedämpft und liegt genau zwischen Gelb und Rot. Das moderne Stadtorange hingegen ist zum Zinnober hin geneigt und wirkt viel satter und heller. Dieser Unterschied hat etwas mit den in den 1970er Jahren erhältlichen Pigmenten zu tun und mit der Tatsache, dass Orange, wie damals Rot, als Farbe dazu neigte, in der Sonne auszubleichen, bis hin zur sichtbaren Verkreidung.

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